Vor nicht allzu langer Zeit las ich in der Solothurn Zeitung einen Artikel mit der Überschrift „Gift löscht im Gretzenbacher Bach die Population der Dohlenkrebse aus -…“

Ich lese das und seitdem beschäftigt es mich, deshalb schreibe ich hier einmal etwas über Flusskrebse in der Schweiz. Nicht viel aber um vielleicht ein wenig Aufmerksamkeit für diese Art zu schaffen, welche früher in der Schweiz – wie auch in Europa – weit verbreitet war.

Wie schnell man doch eine ganze Population auslöschen kann! Ob aus Unachtsamkeit oder mit Absicht. Möglicherweise durch Pestizide oder anderes…

Bedroht ist der Dohlenkrebs vor allem durch die von fremden Krebsarten (z.B. der Signalkrebs aus den USA) eingeschleppte Krebspest, gegen diese Pilzerkrankung sind diese immun, während die einheimischen Krebsarten in kürzester Zeit qualvoll verenden.

Aber auch die Verdauung unserer Fliessgewässer trägt natürlich zum Verschwinden der einheimischen Krebsarten bei, weil sie an den Ufern keinen Unterschlupf mehr finden

Der Dohlenkrebs – eine der 4 heimischen Schweizer Flusskrebsarten – gehört zu den stark gefährdeten Arten in der Schweiz, steht auf der roten Liste der Berner Konvention und ist geschützt. Schweizweit gibt es Wiederansiedlungsprojekte, welche schnell einmal scheitern – entweder durch Ereignisse wie oben oder dadurch, dass sich die Krebspest ihren Weg sogar in abgekoppelte Stillgewässer bahnt.

Sein Lebensraum reicht von kleinen Bächen bis zu sumpfig-moorigen Stillgewässern. Dohlenkrebse sind nachtaktiv. Neben dem Dohlenkrebs gehören noch der Edelkrebs (gefährdet), der ebenfalls stark gefährdete Steinkrebs und der vom Aussterben bedrohte Italienische Dohlenkrebs zu den heimischen Arten.

Anke, 15.6.2024

Bild Dohlenkrebs: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Austropotamobius_pallipes.jpg